MRZ
Um den Anspruch und die Motivation des Komponisten Heiner Lürig und Songpoeten Tino Eisbrenner für ihr Band-Projekt HAUSBOOT zu ergründen, könnte man sich z.B. ihren gemeinsamen Kommentar zu „Poetenherz“ zu
Um den Anspruch und die Motivation des Komponisten Heiner Lürig und Songpoeten Tino Eisbrenner für ihr Band-Projekt HAUSBOOT zu ergründen, könnte man sich z.B. ihren gemeinsamen Kommentar zu „Poetenherz“ zu Gemüte führen, einem Song des dritten Hausboot-Albums „Die letzten heiligen Dinge“:
„Bob Dylans Poetenherz wurde zum Prophetenherz, weil eine ganze Generation (eigentlich zwei) an seinen Lippen hing und er mit seinen Liedern der Sehnsucht nach einer Welt in Liebe und Einklang zum Soundtrack wurde. Und wir stellen mit unserem Lied die Frage, womit wir Dylan eigentlich zum Schweigen gebracht, seine Poesie verspielt haben. Was ist noch übrig in uns von dem, was Dylan, Joni Mitchell oder die Beatles für uns sangen? Was haben wir bewahrt, was haben wir weitergegeben? Sind wir noch auf der Suche nach den letzten heiligen Dingen?“
Drei Jahre hat es gebraucht, bis sich das Akustikprojekt, ausgebremst durch den 2020er Kulturlockdown, erneut zusammenfindet und endlich wieder Konzerte spielt. Zu ihrem dritten und bislang letzten Album hatte es 2020 weder Senderreisen, noch Livekonzerte geben können. Aber Eisbrenner & Lürig wollen nichts nacharbeiten, sondern auf der Basis ihrer drei CD-Alben neu ansetzen. Das neue Material käme dann wie von selbst, sagt das Kreativteam aus Erfahrung.
Und so plant man gemeinsam mit Oliver Siegmann (b) und Alejandro Soto Lacoste (piano/akk/git) die ersten Konzerte ab März’23. Dass sich eine Band wie HAUSBOOT nicht einfach zu belangloser Unterhaltung der Massen aufschwingt, sondern sich in den aktuell-politischen Diskurs einbringt, liegt mit dem Texter Eisbrenner auf der Hand. Das „Lied vom Frieden“ vom zweiten Hausboot-Album spielt seit Jahren eine auffällige Rolle in der linken Friedensbewegung. HAUSBOOT ist Witz, Charme, Poesie und Rebellion. Hat Melancholie und Temperament. Diese Mischung dürfte es sein, die das Projekt für jeden Konzertgänger zur Sucht werden lässt.
Das Theater ist ab 18:00 Uhr geöffnet