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FR 253.19:00 UhrDie wahren Lügen des Till EulenspiegelDrei Fastnachtsgeschichten von Hans Sachs19:00 Uhr  :Der Schuhmacher, Meistersinger, Dramatiker und Dichter Hans Sachs galt als Meister der Fastnachtsspiele – er war ein unerreichter Meister dieser Literaturgattung im 16. Jahrhundert. Das Leben war niemals spaßig oder auch leicht. [...] Karten bestellen

 

Die Lüge ist der eigentliche faule Fleck in der menschlichen Natur.
Immanuel Kant

Der Schuhmacher, Meistersinger, Dramatiker und Dichter Hans Sachs galt als Meister der Fastnachtsspiele – er war ein unerreichter Meister dieser Literaturgattung im 16. Jahrhundert. Das Leben war niemals spaßig oder auch leicht. Trotz seiner späteren Bekanntheit als Meistersinger durchlebte er harte Entbehrungen und zahlreiche bedrückende Zwänge seiner Zeit. Sehr früh galt das Interesse von Hans Sachs auch der Reformation. Da er jedoch offenkundig sein Engagement für Luther und die Reformation lebte, erhielt Hans Sachs von der Obrigkeit Schreibverbot.

Wohl niemand hat es gern, wenn ihm seine Schwächen, Fehler und Eitelkeiten in einem Spiegel vorgehalten werden, erst recht nicht von einem Narren. Hans Sachs Fastnachtsgeschichten um Till Eulenspiegel kennen kein Pardon und prangern insbesondere die maroden Zustände der spätmittelalterlichen Gesellschaft an. Selbstzufriedene Bürger sowie der bestechliche Adel aber auch die Kirche wurden von ihm demaskiert. Der Mythos und die Aktualität um Till Eulenspiegel und seine zahlreichen Streiche halten sich unumstritten seit mehreren hundert Jahren.

Till Eulenspiegel, der Schalk, der durch die Lande streicht, der mit Schlagfertigkeit und Geisteskraft die menschlichen Schwächen zu seinem eigenen Vorteil nutzt, wirkt auf den ersten Blick leicht und witzig. Auf den zweiten Blick jedoch erkennt man, wie er bösartig Menschen ungebremst über die eigenen Schwächen stolpern lässt und provoziert damit am Ende die Frage nach Werten, Tugenden, Menschlichkeit und der Verantwortung der Gesellschaft. Hier zeigt sich die Zwiespältigkeit der Stücke.

Eulenspiegel mit dem blauen Hosentuch und dem Bauern
Ein Bauer, der seiner fleißigen Frau Geld für den Haushalt stiehlt, macht sich damit auf den Weg zum Jahrmarkt nach Uelzen, um sich ein neues Hosentuch für den Tanz in der Kirche zu kaufen. Seiner Frau will er erzählen, dass er sich diese Hose geborgt hat. Zur gleichen Zeit ist der Schalk Till Eulenspiegel nach Uelzen unterwegs, um sich den Einfältigen unter den Händlern zu nähern und von ihnen Nahrung, Kleidung oder Geld zu erschleichen. Der Dritte im Bunde, ein Pfaffe, ist ebenfalls auf dem Weg nach Uelzen, um für die Kirche Steuern und sich selbst etwas zu Essen auf unlautere Art und Weise zu erschwindeln. Der letzte ist der faule Spitzbub und Spieler Hans Würfel, dessen Weg ebenfalls nach Uelzen führt, um sich auf dem Markt Kleidung und Nahrung zu erspielen und damit rechtschaffende Menschen zu täuschen. Alle vier Figuren, von Unehrlichkeit getrieben, treffen aufeinander.

Eulenspiegel mit dem Pelzwaschen
Till Eulenspiegel, der ohne Geld oder anderem Sachwert unterwegs ist, kehrt in ein Gasthaus ein, um dort um Unterkunft zu bitten. Die Wirtin will ihn ohne Bezahlung nicht einkehren lassen. Da ersinnt Eulenspiegel eine List, in dem er sich kurzentschlossen als Pelzwäscher erfindet und sich als bester der Gegend ausgibt. Die Wirtin, bereit sich manipulieren zu lassen und diese Gegenleistung anzunehmen, glaubt ihm und holt auch noch andere Frauen aus dem Ort herbei, die ihre schmutzigen Pelze mitbringen. Begeistert von Eulenspiegels angeblichen Fähigkeiten, die für sie an Zauberei grenzen, wirbt sie für ihn. Eulenspiegel erklärt, dass die Frauen zwei Groschen anzahlen und ihn mit der Arbeit allein lassen müssen, denn alles ist ganz geheim.

Frau Wahrheit will niemand herbergen
Eine Frau klopft verängstigt an die Tür eines Bauernhauses. Die Bäuerin und der Bauer eilen geschäftig zu ihr und fragen nach ihrem Begehr. Die Frau bittet um Herberge für eine Nacht. Die Bauern freuen sich über den Besuch und bitten um den Namen der Frau, damit auch alles mit rechten Dingen zugehe. Doch die Frau will ihren Namen nicht nennen...

Regie/Choreografie: Kathrin Schülein
Stückfassung/Dramaturgie: Sonja Hilberger
Bühnenbild und Kostüm: Mike Hahne
Regieassistenz: Justine Weidemann
Technische Leitung: Matthias Michel

Darsteller:
Caroline Siebert, Mattis Nolte, Eckhard Ischebeck, Alexander Pluquett

Das Theater ist ab 18:00 Uhr geöffnet

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