MAI
Fjodor Michailowitsch Dostojewski gilt als der größte Schriftsteller in der russischen Geschichte. Bis heute haben seine Werke an Faszination nicht verloren. Mit seiner kraft- und eindrucksvollen Prosa und mit unerhörter
Fjodor Michailowitsch Dostojewski gilt als der größte Schriftsteller in der russischen Geschichte. Bis heute haben seine Werke an Faszination nicht verloren. Mit seiner kraft- und eindrucksvollen Prosa und mit unerhörter intellektueller Intensität leuchtet er tief in die Abgründe der Menschen hinein. Seine großen Romane, wie u.a. „Schuld und Sühne“, „Der Idiot“ und „Die Brüder Karamasow“, sind düster, erzählen von Habgier, Mord, Verachtung und Abscheu, aber auch von Liebe und Vergebung. Trotz des oft niederträchtigen oder kriminellen Handelns seiner Protagonisten erzeugt Dostojewski beim Leser ein Mitgefühl für diese und setzt ihn unterschiedlichen Gefühlsregungen aus.
Dostojewskis „Erzählungen“ hingegen wirken auf den ersten Blick harmlos heiter bis komisch. Steigt man jedoch tiefer in die Geschichten ein, erkennt man eine erschreckende Aktualität und Gesellschaftskritik. Dostojewski schuf auch hier ein Buch voller absurder und unterschiedlichster, fein gezeichneter Charaktere. Im Dezember 2023 wird eine dieser Erzählungen, „Die fremde Frau und der Mann unter dem Bett“, als Theaterstück in der Regie von Alexander Estis auf unserer Bühne Premiere feiern. Die Leiterin des Theaters Ost, Kathrin Schülein, die diese Produktion dramaturgisch begleitet, wird heute diese und noch andere heitere Erzählungen vorstellen und für sie lesen.
"Ich denke, der Teufel existiert nicht, aber der Mensch hat ihn geschaffen, er hat ihn nach seinem eigenen Bild und Gleichnis geschaffen.“
Fjodor Dostojewski in „Die Brüder Karamasow“