MAI
Kathrin Schülein, gut behütet aufgewachsen im Norden der DDR, entdeckt schon sehr früh ihre Liebe zum Tanz. Sie erfährt eine hervorragende individuelle Förderung ihrer Tanzleidenschaft und erhält eine kostenlose Ausbildung
Kathrin Schülein, gut behütet aufgewachsen im Norden der DDR, entdeckt schon sehr früh ihre Liebe zum Tanz. Sie erfährt eine hervorragende individuelle Förderung ihrer Tanzleidenschaft und erhält eine kostenlose Ausbildung bei der jüdischen Tänzerin und Tanzpädagogin Gret Palucca in Dresden. Bei Reisen und Gastauftritten in die damalige Sowjetunion lernt sie dieses Land und seine Menschen kennen und lieben. Mit dem Ende der DDR – Kathrin ist gerade 24 Jahre jung – beginnt ihre „Odyssee“. Sie erlebt den Niedergang der Gesellschaft, in der sie aufgewachsen ist. Wenige Jahre später wird auch ihre damalige Wirkungsstätte, das Metropol-Theater, „abgewickelt“. Kunst und Kultur werden zur Ware. Was nun anfangen? Wie kann man sich in dem neuen, fremden System eine Zukunft aufbauen oder einfach nur überleben?
In ihrem Buch schildert Kathrin Schülein auf unterhaltsame, anschauliche und teils auch humorvolle Weise den beschwerlichen, hindernisreichen Weg von der ehemaligen Berufstänzerin hin zu der heutigen Leiterin und Inhaberin des Theaters Ost. Aber die Wertschätzung von Kunst und Kultur hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Dafür zu kämpfen, dass Kultur nicht nur als Anhängsel der bürgerlichen Gesellschaft betrachtet wird, sondern als Lebensmittel und somit auch als Grundrecht in der Verfassung verankert werden muss, gehört zu Kathrin Schüleins Lebensmaxime und ist ihr Antrieb, niemals aufzugeben.
Das Theater ist ab 18:30 Uhr geöffnet.