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Obwohl lange, lange vor dem Kinofilm von Regisseur Andreas Dresen gedreht, erscheinen beide Dokumentarfilme von Richard Engel erst 2016 als DVD. Wenn auch Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen damals versuchten, Gundermann
Obwohl lange, lange vor dem Kinofilm von Regisseur Andreas Dresen gedreht, erscheinen beide Dokumentarfilme von Richard Engel erst 2016 als DVD. Wenn auch Fernsehen, Rundfunk und Zeitungen damals versuchten, Gundermann durch Vergessen zu entsorgen, so bewirkt doch das tödliche Schweigen oft das Gegenteil. Wer den Kinofilm gesehen hat, der erkennt einige Bilder, Situationen oder Texte aus den Dokumentarfilmen von Engel, der auch ein Dozent von Andreas Dresen war.
Richard Engel und seine Frau, die Schauspielerin Petra Kelling, waren sehr eng mit Gundermann befreundet. Beide Filme bieten einen tiefen Einblick in die beiden Gesellschaften, DDR und BRD, die Gundi zu Fuß, per Fahrrad, Motorrad, Auto, Bagger, Raumschiff – schweigend, singend, schreibend, schuftend durchkreuzte, durchschaute, durcheinander brachte.
Regisseur Richard Engel:
Bei dem, was möglich oder nicht möglich ist, verstehen die jeweils Herrschenden beider Gesellschaften keinen Spaß. So kam es, dass wir nach Fertigstellung des ersten Films „Gundi Gundermann“ 1981 mit den Chefs des DDR-Fernsehens zwei Jahre kämpfen mussten, bis sie schließlich die 70 Änderungsauflagen auf 3 reduzierten. Mit der Begründung „Ein guter Film, aber der falsche Mann!“, wurde er schließlich Ende Januar 1983, im Spätprogramm versteckt, gesendet. Aber er war in der Welt! Nicht viel anders erging es uns mit dem zweiten Gundermann-Film: „Ende der Eisenzeit“. Bei der Rohschnittansicht 1998 fanden die Vertreter des RBB-Fernsehens: „Ein interessanter Film, aber der falsche Mann!“ Wir sollten die Arbeitswelt von Gundermann nicht so genau dokumentieren, wie den Verlust seines Baggers, die Umschulung, die existentiellen Schwierigkeiten. Wir sollten uns auf ein Künstlerportrait konzentrieren. Aber diese Art NUR-Künstler war Gundi nie. Auf unseren Hinweis, der Verlust des Baggers sei für uns Anlass zum zweiten Film gewesen, wurde uns erwidert: Arbeitslosigkeit sei ein Normalfall in Hoyerswerda. Schließlich kam es zum Abbruch der Zusammenarbeit mit dem RBB. Der Buschfunk-Musikverlag übernahm die Endfertigungskosten. So konnte Anfang 1999 die Premiere unseres Zweiten Gundermann-Films in der Berliner Volksbühne stattfinden. Und die Volksbühne war voll.
"Gundi war und ist für unser Leben ein solch unmögliches Ereignis aus der Lausitz, wo die Wunderlichkeiten offenbar noch ihre Heimat haben. Also der RICHTIGE MANN!"
Petra Kelling und Richard Engel
Das Theater ist ab 14:00 Uhr geöffnet
Richard Engel und seine Frau, die Schauspielerin Petra Kelling, waren sehr eng mit Gundermann befreundet. Beide Filme bieten einen tiefen Einblick in die beiden Gesellschaften, DDR und BRD, die Gundi zu Fuß, per Fahrrad, Motorrad, Auto, Bagger, Raumschiff – schweigend, singend, schreibend, schuftend durchkreuzte, durchschaute, durcheinander brachte.
Regisseur Richard Engel:
Bei dem, was möglich oder nicht möglich ist, verstehen die jeweils Herrschenden beider Gesellschaften keinen Spaß. So kam es, dass wir nach Fertigstellung des ersten Films „Gundi Gundermann“ 1981 mit den Chefs des DDR-Fernsehens zwei Jahre kämpfen mussten, bis sie schließlich die 70 Änderungsauflagen auf 3 reduzierten. Mit der Begründung „Ein guter Film, aber der falsche Mann!“, wurde er schließlich Ende Januar 1983, im Spätprogramm versteckt, gesendet. Aber er war in der Welt! Nicht viel anders erging es uns mit dem zweiten Gundermann-Film: „Ende der Eisenzeit“. Bei der Rohschnittansicht 1998 fanden die Vertreter des RBB-Fernsehens: „Ein interessanter Film, aber der falsche Mann!“ Wir sollten die Arbeitswelt von Gundermann nicht so genau dokumentieren, wie den Verlust seines Baggers, die Umschulung, die existentiellen Schwierigkeiten. Wir sollten uns auf ein Künstlerportrait konzentrieren. Aber diese Art NUR-Künstler war Gundi nie. Auf unseren Hinweis, der Verlust des Baggers sei für uns Anlass zum zweiten Film gewesen, wurde uns erwidert: Arbeitslosigkeit sei ein Normalfall in Hoyerswerda. Schließlich kam es zum Abbruch der Zusammenarbeit mit dem RBB. Der Buschfunk-Musikverlag übernahm die Endfertigungskosten. So konnte Anfang 1999 die Premiere unseres Zweiten Gundermann-Films in der Berliner Volksbühne stattfinden. Und die Volksbühne war voll.
"Gundi war und ist für unser Leben ein solch unmögliches Ereignis aus der Lausitz, wo die Wunderlichkeiten offenbar noch ihre Heimat haben. Also der RICHTIGE MANN!"
Petra Kelling und Richard Engel
Das Theater ist ab 14:00 Uhr geöffnet