Dem Theater Ost liegt ein zweiter Einreiseantrag eines gewissen Oliver Berg vor, der karteilich als IM TheO geführt wird. Auch wenn der erzwungene Intendanzwechsel an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz 2017 als Tiefpunkt der kulturellen Ost-West-Beziehungen gewertet wird und sein erster Versuch der Ausreise von West nach Ost misslang, erhält er erst jetzt mit der aktuellen preussisch-deutschen Kriegserklärung an die Befreier des 8. Mai 1945 die Genehmigung für einen Einreise-Zuschlag.

In seinem Gepäck für die "Rote Lesung " befinden sich Streitschriften von Erich Weinert, Erich Mühsam und Wladimir Majakowski, die er im Theater Ost in Begleitung eines Plattenspielers vorzutragen gedenkt. Informellen Erkenntnissen zufolge darf gelacht werden.

Ein weiteres Unterhaltungs-Element betrifft die Protokolle aus den Rundfunkräten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die durchweg abgelehnten Programmbeschwerden sprechen für sich und benötigen keiner weiteren satirischen Aufbereitung. Zudem finden sie in den heiligen Hallen der Aktuellen Kamera statt!

Oliver Berg:
Gewöhnlicher Arbeiter und Sänger/Gitarrist, dann Angestellter und Schlagzeuger, schließlich Sprecher und Sänger, Schauspieler, Hörspielmacher, Regisseur und Ehrenamtler - so lässt sich mit wenigen Worten das Leben des gebürtigen Sonnenallee-Neuköllners Oliver Berg zusammenfassen.

Und ja - "Rote Lesung Eins" impliziert durchaus den Plan einer Fortsetzung. Monatlich. Zum Kraft-Tanken.

Weitere Termine mit weiteren Literaten:
"Rote Lesung Zwei" am 13. März
"Rote Lesung Drei" am 10.April

Das Theater ist ab 18:30 Uhr geöffnet